Die Spitzenkandidatin der Brandenburger LINKEN zur Bundestagswahl, Dr. Kirsten Tackmann, ist derzeit unterwegs im Land Brandenburg. Am 1. August 2017 war sie gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten und Direktkandidaten für den Wahlkreis 58, Harald Petzold, in Oberhavel unterwegs.

Dabei stand zunächst die medizinische Versorgung im ländlichen Raum im Fokus. In Zehdenick besuchten beide Linkspolitiker eine Dermatologin, die ein riesiges Gebiet im Norden des Landkreises alleine abdeckt und von der prekären medizinischen Versorgung in ländlichen Gebieten berichtete. Hier stellte Kirsten Tackmann die Vorstellungen der LINKEN für eine Gesundheitsversorgung auch im ländlichen Bereich vor. Anschließend sprachen die beiden Abgeordneten in Neuendorf mit der Bürgerinitiative Neuendorfer Wald, die sich gegen eine geplante Bauschuttdeponie wehrt. Hier sagte Harald Petzold als regionaler Abgeordneter Unterstützung zu.

Danach stand ein Besuch bei der Biokräuterei Oberhavel auf dem Programm, einem Beispiel für solidarische Landwirtschaft. Aufgrund des starken Regens in den letzten Wochen sind dort sieben Hektar bestelltes Land überschwemmt und damit unbrauchbar gemacht. Das ist katastrophal für das junge, genossenschaftliche Projekt. Kirsten Tackmann und Harald Petzold sagen: Ein Landwirtschaftsbetrieb ist kein Handyhersteller – die Politik muss hier rückenstärkend eingreifen. Daher forderte DIE LINKE für vergleichbare Katastrophenfälle z. B. eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage.

Die LINKEN Bundestagsabgeordneten und Direktkandidat*innen Kirsten Tackmann und Harald Petzold am Naturschutzturm in Hohen Neuendorf am 1. August 2017

Nach einem Besuch im Länderinstitut für Bienenkunde gab es am Abend eine Diskussion am Naturschutzturm Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Hohen Neuendorf zum sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft, einem zentralen Ziel der LINKEN. Kirsten Tackmann präsentierte Alternativen: Mobilität, Ausbau und Demokratisierung erneuerbarer Energien und insbesondere der Wandel zu einer Landwirtschaft, die sich wieder als regionale Versorgungsproduktion verstehen muss. Unerlässlich sei es, die bestehenden Machtstrukturen der internationalen Investorenkonzerne zu verändern und wieder zu einer ökologischen sowie mittelständigen Produktion von Produkten zu gelangen. Investorenkonzerne sollten von öffentlich finanzierter Agrarförderung ausgeschlossen und die Landwirtschaft so entwickelt werden, dass Flächenbewirtschaftung, Tierhaltung und Futtermittelherstellung verbunden bleiben. In Folge dessen könnten beständige Arbeitsplätze zurück in die Region geholt und Existenzgrundlagen lokaler Landwirte bewahrt werden. Laut Dr. Tackmann muss „Wochenmarkt statt Weltmarkt“ das Ziel dieser Bemühungen sein. Umwelt und Mensch in Hinsicht auf kommende Generationen zu schonen und wieder mehr zu vereinen, sei unerlässlich im Kampf gegen den Klimawandel. Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit müsse dabei an erster Stelle stehen. Ortsansässige Betriebe wie „Hemme Milch“ führen vor Augen, dass das entwickelte Konzept durchaus einträglich ist. Hinsichtlich Nachhaltigkeit spielt der Wandel hin zu erneuerbaren Energien eine zentrale Rolle. Schließlich ist Energieversorgung in erster Linie Daseinsvorsorge und liegt im Interesse eines jeden Einzelnen. Daher muss eine Entwicklung auf Augenhöhe stattfinden und ein Wandel nicht von oben erfolgen. Essentiell ist dafür ein respektvoller Dialog zwischen Bürger*innen-Initiativen, Kommunen und Energieerzeugern.