Der Jagdverband Lübben e. V. lud am 24. August 2017 die Direktkandidat*innen im Wahlkreis 62 ins Biosphärenreservat Spreewald in den Bereich “Forsthaus Schützenhaus” ein. Unser Direktkandidat für den Wahlkreis 62, Carsten Preuß, nahm für DIE LINKE an der Veranstaltung teil. Die Diskussionsrunde mitten in der Natur beschäftigte sich mit dem Wolf, dem Thema Waffenrecht und dem Naturschutz.

Aus der Sicht von Carsten Preuß sei eine flächendeckende und tierschutzgerechte Bestandsregulierung mittels jagdlicher Maßnahmen aus ökologischen und tiermedizinischen Gründen notwendig und gerechtfertigt, eine sehr gute Ausbildung vorausgesetzt. Die Jagdausbildung sollte stärker an den gesellschaftspolitischen Anforderungen im Sinne einer naturnahen Waldbewirtschaftung ausgerichtet werden und die Themen Lebensmittelsicherheit, Tierschutz, Ökologie und Waldbau stärken. Im Bundesjagdgesetz will DIE LINKE bundeseinheitliche Vorgaben zum Schießübungsnachweis im Rahmen der Jäger*innenprüfung sowie zur Verlängerung des Jagdscheines. Das Wild ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Jagd dürfe aber kein elitäres Privileg werden, sondern müsse für alle Interessierten zugänglich sein.

Carsten Preuß sagt auch, dass aus seiner Sicht keine Änderungen des Waffenrechts notwendig sei. Das Inkrafttreten der novellierten EU-Feuerwaffenrichtlinie könne allerdings eine Überarbeitung des deutschen Waffenrechts notwendig machen. Das restriktive deutsche Waffenrecht versuche die Interessen von Jägern und Sportschützen mit den öffentlichen Sicherheitsinteressen in einen guten Ausgleich zu bringen. Ein größeres Problem stellten die illegalen Waffen dar.

Zum Thema Wolf sagt Carsten Preuß, dass mit der Zunahme der hier lebenden Anzahl von Wölfen das gesellschaftliche Konfliktpotenzial wachse – wir müssten wieder lernen, mit ihm zu leben. Für Weidetierhalter*innen ist jeder Verlust eines Tieres eins zu viel. Eine finanzielle Wiedergutmachung sei wichtig, kompensiert aber nur bedingt, denn tierhaltende Betriebe wollten ihre Tiere vor Übergriffe schützen. Carsten Preuß möchte einen effektiven Herdenschutz für weidetierhaltende Betriebe erreichen. Hierfür müsse die öffentliche Hand Mittel bereitstellen. Die Entnahme von Problemwölfen sei bereits jetzt möglich, sollte aber auf Grundlage bundeseinheitlicher Regeln erfolgen. Wichtig sei die Einrichtung eines Herdenschutzkompetenzzentrums für präventives Wolfsmanagement. Ein solches Zentrum sollte die wissenschaftlichen wie rechtlichen Rahmenbedingungen für Auswahl, Zucht und Ausbildung von geeigneten Herdenschutzhunden erarbeiten. Eine Aufnahme des Wolfes in Jagdrecht sei derzeit nicht notwendig. Carsten Preuß plädierte dafür, dass Jäger*innen Wolfssichtungen und -feststellungen melden sollen. Wichtig sei, dass die weitere Diskussion auf Grundlage einer realen Datenbasis geführt werde.

Insgesamt war es ein informativer Abend in schöner Atmosphäre.