Text: Harald Petzold MdB, LINKER Direktkandidat für den Wahlkreis 58 (Oberhavel und östliches Havelland)
Heute, am 19. Juli 2017, wird die Ortsdurchfahrt in der Spandauer Straße im Zuge der Landesstraße 201 sowie der damit zusammenhängende Kreisverkehr der Öffentlichkeit offiziell übergeben. Falkensee ist damit um ein Ort täglichen Staus wegen Baumaßnahmen ärmer. Das begrüße ich sehr. Ebenso die größere Übersichtlichkeit des Kreisverkehrs.
Aber ich habe mir vor Ort die Umsetzung der Baumaßnahme einmal angeschaut, da es sich ja um ein ziemlich imposantes Gesamt-Ensemble handelt. Dabei sind mir Mängel insbesondere im Behinderten- und Blindenleitsystem aufgefallen, die bei aller Freude über die Einweihung nicht ‘unter den Teppich gekehrt werden’ sollten, insbesondere weil mit ihren Folgen in der Zukunft möglicherweise unsere Stadt Falkensee finanziell belasten werden könnte – und dies meiner Meinung nach zu Unrecht.
So sind die Platten des Blindenleitsystems beispielsweise nicht mit normalem, sondern scheinbar mit sehr lehmhaltigen Sand verfugt worden, was dazu führt, dass die weißen Steine, die ja einen deutlichen farblichen Kontrast bilden sollen, bereits jetzt beginnen, sich gelb zu verfärben. Dadurch wird in der Zukunft diese optische Absetzung verloren gehen und wir müssen als Stadt nachträglich ständig reinigen.
Darüber hinaus gibt es am Übergang von Straße zu Gehweg keinen Regenablauf. Bereits jetzt sammelt sich dadurch in der kleinen Mulde an jedem Übergang zwischen Gehweg und Straße Wasser sowie Schlamm – auch dies beeinträchtigt die gewollte optische Kontrastwirkung für Blinde und Sehschwache. Die Stadt wird die damit zusammenhängenden Folgekosten für ständige Reinigung tragen müssen.
An diesen Stellen zeigen sich übrigens zwei weitere Mängel: Zum einen sind die Spuren der Straßenführung im Radius entweder zu eng oder zu spitz geführt. Tatsache ist jedenfalls, dass sowohl Bordsteine als auch die Steine des weißen Blindenleitsystems bereits jetzt zu bröckeln beginnen, weil LKW über die Kanten und Gehweg-Übergänge fahren. Im Übrigen ist das Blindenleitsystem und die Bordsteinkante nicht bündig verlegt. Auch dies trägt zum bereits jetzt einsetzenden Zerbröckeln und Zerbröseln der weißen Steine des Blindenleitsystems bei. Wer ersetzt dies bei endgültiger Zerstörung, z. B. bei Frost oder weiterem Zerfall? Zum zweiten ist der Bord des Übergangs von Fußweg auf die Straße zu eng. Wenn Fußgänger tatsächlich warten müssen, weil Autofahrer nicht anhalten sollten, dann sind sie an diesem schmalen Bord gefährdet, zumal auch noch keine Verkehrsschilder “Achtung: Fußgänger” aufgehängt sind. Hier könnten sich im Schadensfall möglicherweise Ansprüche gegen die Stadt richten.
Schließlich ist mir aufgefallen, dass durch die mangelhafte Verfugung der Steine auf den Fußwegen bereits jetzt ein hoher Bewuchs mit Unkraut zu verzeichnen ist. Zwar hat der Landesbetrieb Straßenwesen als Bauträger jetzt kurzfristig noch jemanden hingeschickt, der das Unkraut weggebrannt hat. Aber wer macht dies künftig? Und vor allem: Wer muss es bezahlen? Sollten wir es sein müssen, dann müssten wir für Dinge zahlen, deren Entstehung einer mangelhaften Bauausführung durch den Landesbetrieb geschuldet sind.
Ich habe auch den Bürgermeister von Falkensee sowie den Landesbetrieb für Straßenwesen auf diese Mängel aufmerksam gemacht und hoffe auf eine kurzfristige Behebung der Mängel. Im Sinne aller, die den Kreisverkehr und die L201 sicher passieren wollen.