Beim Montagskino im Hof des Lothar-Bisky-Hauses zeigen wir diese Woche den Film “Der junge Karl Marx”. 1844: In Deutschland werden die Stimmen der massiv unterdrückten intellektuellen Opposition immer lauter. In Frankreich setzen sich die Arbeiter des Faubourg St. Antoine erneut in Bewegung, sie sind der Kern sämtlicher Revolutionen. Auch in England strömt das Volk auf die Straße. Doch hier geht es nicht mehr nur darum, die Könige zu stürzen. In Manchester nimmt die industrielle Revolution ihren Anfang. Mit 26 Jahren befindet sich Karl Marx mit seiner Frau Jenny bereits im Exil in Paris. Dort trifft er 1844 den jungen Friedrich Engels, Sohn eines Fabrikbesitzers, der sich mit dem neuen Phänomen der Verelendung des englischen Proletariats beschäftigt. Der Dandy Engels verkörpert das letzte Puzzlestück, das Karl Marx zur Erstellung seines neuen Weltbildes noch fehlt. Trotz Zensur und Polizeirazzien, Aufruhr und politischen Machtübernahmen gelingt es ihnen, ihre Diagnose der bestehenden Machtverhältnisse in eine neue Vision von menschlicher Gemeinschaft zu übersetzen. Ohne Übertreibung der komplexeste theoretische und politische Wandel in der Geschichte seit der Renaissance. Vollkommen unerwartet bewirkt durch zwei Söhne gut situierter Familien, brillant, anmaßend und komisch.